[Rezension] Das Drachentor - Jenny-Mai Nuyen
Feindschaft spaltet die Menschenvölker der Myrben und Haradonen. Doch die Menschen in Haradon haben einen großen Vorteil: Sie fangen die unbesiegbar starken Drachen und zwingen sie unter ihren Gehorsam. Als der junge Revyn nach Haradon kommt, um sich zum Drachenkrieger ausbilden zu lassen, entdeckt er in sich eine ganz besondere Gabe: Er hat das Herz eines Drachen – ihm allein folgen die mächtigen Wesen freiwillig. Doch ein unbekannter Zauber hat von den Drachen Besitz ergriffen: Immer mehr von ihnen verschwinden aus der Welt, lösen sich in Nebelwänden auf oder stürzen sich in den Tod. Revyn unternimmt einen verzweifelten Versuch, die magischen Tiere zu retten.
9,95€ Taschenbuch
8,99€Ebook
cbt Verlag
572 Seiten
Mit ungefähr 13 war ich begeistert von dem Buch und bin nun endlich nochmal dazu gekommen es zu lesen. Aber... das hätte ich besser gelassen. Jetzt bin ich nämlich gar nicht mehr so begeistert.
Der Schreibstil von der Autorin ist sehr schön, sie war noch sehr jung als sie das Buch geschrieben hat, aber trotzdem ist der Stil in diesem Buch toll. Der Klappentext fängt allerdings erst nach 100 Seiten an, davor wird das Leben von zwei anderen Protagonisten beleuchtet. Manche Passagen im Buch ziehen sich sehr hin und es gibt auch eine Menge Logiklücken, wo ich ziemlich verwirrt war.
Die Charaktere sind auch ein bisschen blass. Das Drachenzähmertalent Revyn ist total leicht zu beeinflussen. Der größenwahnsinnige Alasar übernimmt, nachdem niemand der Dorfbewohner aus dem Krieg heimgekehrt ist, mit 11 Jahren die Führung und niemand stört sich dran. Auch wenn er im Buch älter wird, reifer wird er nicht wirklich. Prinzessin Ardhes ist eine verwöhnte Göre, der alle Anderen egal sind. Und die Elfe Yelanah lässt sich ebenfalls auf keine guten Tipps oder Hilfeleistungen ein. Gut an den Charakteren ist aber, dass Gut und Böse nicht aufgeteilt ist.
Die Drachen sind mal wieder etwas anderes, sie haben Fell und werden von den Menschen als Nutztiere gehalten, obwohl sie doch eigentlich Halbgötter sind. Das Volk der Elfen macht nicht so viel, sie sind zwar ab und zu präsent, aber es hätte nichts gefehlt, wenn man es weg gelassen hätte.
Der Titel passt gut, aber wenn ich das weiter ausführen wollte, würde ich spoilern. Das Cover sieht zwar gut aus, passt aber absolut nicht zur Drachenbeschreibung im Buch.
Ein Buch, das jüngeren Lesern mit 12/13 Jahren durchaus gefallen könnte, ich älteren Lesern aber nicht empfehlen würde. Es bekommt 3 von 5 Bücherwelten, aber nur weil ich früher so begeistert war. "Rabenmond" von Jenny Mai Nuyen habe ich ebenfalls vor einiger Zeit gelesen und es hat mir sehr gut gefallen, allerdings ist das noch nicht so lange her und ich werde es wohl nächstes Jahr nochmal lesen.