[Rezension] Die gestohlene Zeit - Heike Eva Schmidt

27.10.2013 15:58

Auf einer Bergwanderung im Jahr 1987 findet Emma einen geheimnisvollen Ring, nichtsahnend, dass dieser dem sagenhaften Zwergenkönig Laurin gehört. Zwei Mitreisende nehmen ihr den Schmuck ab und türmen, doch auf einmal taucht eine Horde Zwerge auf, die Emma in Laurins unterirdisches Reich verschleppen. Dort trifft sie Jonathan, ebenfalls ein Gefangener des Königs. Gemeinsam gelingt ihnen die Flucht, aber Laurin belegt sie mit einem grausamen Fluch. Zurück in der Oberwelt stellt Emma schockiert fest, dass inzwischen fast 30 Jahre vergangen sind. Um den Fluch zu lösen, müssen sie und Jonathan den Ring wiederfinden - aber wie sollen sie die beiden Diebe nach all den Jahren ausfindig machen?

 

 

12,99€ Taschenbuch

10,99€ Ebook

Knaur Verlag

448 Seiten

 

„Zukunft lautete der Name der Stadt, in der unsere Träume in Erfüllung gehen sollten.“

Seite 15

 

„Die gestohlene Zeit“ ist ein wundervolles Märchen, dass sich leicht liest und man sich durch den schönen Schreibstil alles bildlich vorstellen kann. Genug Spannung kommt auch auf, sodass man den Charakteren gewünscht hat, dass alles gut wird. Das einbinden und aufbauen auf der Sage von Laurins Rosengarten finde ich super, denn weil diese Sage keine Erfindung von Frau Schmidt ist, wurde es noch ein klein wenig realistischer. Die übermenschlich starken Zwerge, mit den vielen magischen Gegenständen finde ich gut und eigentlich tat mir König Laurin ziemlich leid, ständig von seiner großen Liebe zurückgewiesen zu werden ist mit Sicherheit nicht schön. Die Protagonistin Emma ist eigentlich sehr sympathisch; zum Beispiel wie sie mit den veränderten Dingen 30 Jahre später umgeht finde ich gut, allerdings ist sie mir mit ihren 21 Jahren ein bisschen zu überfürsorglich was Lilly an geht, aber vielleicht ist das ja auch normal. Lilly finde ist super, sie scheut sich nicht davor irgendetwas zu sagen, hat aber auch ihre schwachen Momente. Sie war für mich der beste Charakter in diesem Buch. Dann gibt es da noch Jonathan, der mit Emma aus dem Zwergenreich flieht, und ihn mochte ich irgendwie weniger. Ich lass es ja noch so grade gelten, dass er sich im ersten Augenblick in Emma verliebt, aber dann diese Schnulze von wegen „Meine Liebste“ und so was ging mir dann doch ein wenig auf die Nerven. Aber man kann es ihm verzeihen; schließlich kommt er aus einem anderen Jahrhundert. Udo hat mir in seiner Rolle als Fiesling richtig gut gefallen, auch wenn ich das Ende nicht wirklich erwartet hätte. Das Cover von dem Buch ist genial. Es ist so wunderschön mit der goldenen Schrift und Uhr, und wenn man den Umschlag aufklappt findet man noch eine goldene Sanduhr. Richtig schön, da hat sich der Verlag richtig mühe gegeben. Der Titel „Die gestohlene Zeit“ passt natürlich auch super, denn schließlich stielt das Zwergenreich Emma fast 30 Jahre. Das Buch ist ein Einzelband und hat keine Fortsetzung, allerdings werde ich bei Gelegenheit auch Purpurmond von der Autorin lesen.

Das Buch hat mir sehr gefallen und man konnte über die schnulzige Lovestory hinwegsehen. Es bekommt 4 von 5 Bücherwelten.